Bluetooth-Kopfhörer mit gutem Klang, großem Akku und USB-C-Anschluss. Im Test überzeugen die Oneplus Bullets Wireless, wenn auch mit kleinen Macken.
Nach dem Auspacken fällt auf, dass die Oneplus Bullets Wireless deutlich mehr Kabel mitbringt als andere Sportkopfhörer. Von einem zentralen, etwas dickeren Silikonstück in der Mitte gehen zwei Kabel zu den eigentlichen Ohrstöpseln weg. Die Akkus sind in der Mitte integriert, sie liegen beim Tragen um den Nacken. Am Kabel zum linken Stöpsel sind Steuerungselemente wie die Lautstärkeregelung untergebracht.
Beim Design setzt Oneplus auf dunkle Farben, die Ohrstöpsel sind aus schwarz-blauem Metall. Als optische Auflockerung zieht sich ein roter Kreis um die Stöpsel.
Im Lieferumfang ist neben den Kopfhörern eine auffällige rote Aufbewahrungstasche aus Silikon, drei Paar Silikonstöpsel, drei Paar Finnen sowie ein Ladekabel für den USB-C-Anschluss.
Die Kopfhörer selbst sind an einen relativ starren Silikonbereich angeschlossen, dieser legt sich um den Nacken. In der „Halskrause” steckt der Akku samt dem USB-C-Anschluss und der An/Ausschalter. Am linken Lautsprecher ist die Kabelfernbedienung. Hier gibt es eine Lautstärkeregelung sowie eine Play-Taste. Ein langer Druck darauf startet den Google Assistent auf Android oder Cortana unter Windows 10. Ein kurzer Druck stoppt die Wiedergabe, zweimal schnell gedrückt springt zum nächsten Song in der Playliste. Zudem kann man darüber Anrufe annehmen und wieder auflegen. Das Mikrofon ist in das breitere Silikonstück integriert und überträgt die Stimme verständlich.
In den Ohren halten die Lautsprecher über kleine „Finnen”, die sich in die Ohrmuscheln drehen lassen. Auf den Lautsprechern sitzen die üblichen Gummiüberzüge. Oneplus liefert sowohl Überzüge wie auch die Finnen in drei verschiedenen Größen mit.
Im Ohr sitzen die Kopfhörer stabil. Bei einer Jogging-Runde hielten die Kopfhörer auch bei schwierigeren Strecken bequem. Im normalen Alltag ist das Bild ähnlich, auch hier lassen sich die Kopfhörer problemlos über eine längere Zeit tragen. Da der Akku im Halsbereich liegt, sind die Kopfhörer an sich gut balanciert. Eine „Unwucht“ zu einer Seite hin, wie wir es bei den ansonsten guten Anker Soundcore Spirit Pro (Testbericht) hatten, gibt es bei den Bullets-Wireless-Kopfhörern nicht.
Oneplus nennt die Kopfhörer spritzwassergeschützt und wasserabweisend, aber nur unter „optimalen Bedingungen”. Es gibt keine IP-Zertifizierung. Man kann die Geräte dennoch problemlos bei den meisten Sportarten nutzen, sollte sie nur nicht komplett unter Wasser setzen.
Richtig gut gefallen hat uns die automatische Abschaltfunktion. Die beiden Ohrteile sind magnetisch. Werden sie zusammengeklippt, schaltet sich der Kopfhörer ab, die Wiedergabe am Handy pausiert. Nimmt man sie auseinander, schalten sich die Oneplus Bullets Wireless wieder an und verbinden sich mit dem Smartphone. Das geht schnell, die Verbindung war im Test meist dann wiederhergestellt, wenn man die Stöpsel in die Ohren steckt. Besitzer eines Oneplus-Smartphones bekommen noch ein kleines Extra, dort schaltet sich automatisch die Musik wieder an. Nutzer anderer Smartphones müssen das per Hand erledigen, entweder auf dem Handy oder an der Kabelfernbedienung.
Unserem Klanggefühl nach liefern die Oneplus Bullets Wireless einen ausgeglichenen, leicht basslastigen Klang. Der Bass ist präsent, aber nicht überzogen. Das merkt man beispielsweise bei „Get Lucky” von Daft Punk oder „The Weeknd” von The Hills genau. Trotzdem klingen auch Songs wie „Tin Pan Alley” von Stevie Ray Vaughan gut, man hört den Unterschied zwischen den einzelnen Instrumenten und dem Gesang deutlich. Podcasts oder Filme waren ebenfalls kein Problem. Die Ohrstöpsel und die Finnen isolieren den Träger ordentlich von der Umgebung, sodass man sich beim Laufen oder im Büro konzentrieren kann.
Wie immer ist der Klang enorm subjektiv. Im direkten Vergleich hatten die Bose Soundsport Wireless (Testbericht) mehr „Umpf”. Dennoch war es eine Freude, die Test-Playliste von Cambridge Audio mit den Bullets Wireless durchzuhören.
Die Kopfhörer unterstützen Bluetooth 4.1, Qualcomm Aptx und die Profile HFP/ A2DP/ HSP/ AVRCP.
Die Kopfhörer haben eine Laufzeit von 7:05 Stunden am Stück. Das ist ordentlich, damit liegen die Oneplus-Kopfhörer zwischen den Geräten von Bose und Sennheiser (um die 5:20 Stunden) und dem Headset von Anker (9:50 Stunden). In der Praxis halten sie dank des magnetischen Abschaltens deutlich länger durch.
Das Highlight ist der USB-C-Anschluss. Der lädt die Bullets Wireless in Rekordzeit auf. Nach zehn Minuten Ladezeit vermeldete unser Handy per Bluetooth, dass die Kopfhörer zu 100 Prozent geladen waren. Tatsächlich ist das mit etwas Vorsicht zu genießen, die Bluetooth-Anzeige übertreibt gerne. Laut Oneplus sind die Kopfhörer nach 25 Minuten vollgeladen, das können wir so bestätigen. Doch schon zehn Minuten reichen für rund fünf Stunden Wiedergabe. Ein weiterer Vorteil von USB-C ist, dass man die Kopfhörer einfach am Smartphone laden kann. Gerade unterwegs kann man so schnell noch ein bisschen Laufzeit herausholen.
Oneplus liefert mit den Bullets Wireless enorm gute Bluetooth-Kopfhörer ab, die nicht nur stabil im Ohr sitzen, sondern auch noch ordentlichen Klang und eine gute Akkulaufzeit liefern.
Die Kritikpunkte halten sich in Grenzen: Eine Unterstützung für mehrere Geräte gleichzeitig wäre schön gewesen, ebenso wie ein etwas kürzeres Kabeldesign oder eine richtige IP-Zertifizierung. Doch angesichts des Preises des durchdachten Designs mit den magnetischen Ohrstöpseln und des guten Klangs kann man diese Punkte verschmerzen.
Ein Problem ist die Verfügbarkeit: Die Kopfhörer kosten bei Oneplus 69 Euro, sind aber nur in einzelnen Chargen erhältlich. Es lohnt sich unserer Meinung aber abzuwarten, denn Preis und Leistung sind einfach zu gut.
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